Die Wirkung von Schuldnerberatung messen
Der Rhein-Kreis Neuss will durch einen „Wirkungsdialog“ gemeinsam mit den freien Wohlfahrtsverbänden die Wirkung sozialer Arbeit in der Schuldnerberatung messen. Der Kreisrat hatte die Verwaltung im Zuge von Etat-Beratungen dazu beauftragt.
„Für mich sind die Freiheit der freien Wohlfahrtspflege und auch ihre Gemeinwohl-Orientierung echte Qualitätsmerkmale“, erklärte Kreisdirektor und Sozialdezernent Dirk Brügge. „Berechtigt ist aber die Frage – und das eint uns alle –, wie wir die Menschen im Rhein-Kreis Neuss gut und wirkungsvoll unterstützen können.“
Im Dialog mit Wohlfahrtsverbänden
Das Thema „Wirkungsmessung in der sozialen Arbeit“ befinde sich aber noch in der Entwicklung, teilte die Kreisverwaltung mit. Um auch ein entsprechendes Controlling aufbauen zu können, soll das Verfahren durch eine externe Beratungsgesellschaft aus Hamburg begleitet werden. „Controlling darf dabei aber kein Selbstzweck sein. Der Aufwand muss in einem angemessenen Verhältnis stehen“, erklärte Brügge. Es gehe nicht um Misstrauen, vielmehr zielt das Vorgehen aus Sicht des Kreisdezernenten auf ein gemeinsames Vorgehen mit den Wohlfahrtsverbänden, das zu einer ständigen Optimierung der Leistungen für die Menschen führen soll. Dafür will sich die Verwaltung künftig mit Vertretern von Städten und Gemeinden und des Jobcenters austauschen sowie mit Repräsentanten des Caritasverbandes, des Diakonischen Werkes, des Internationalen Bundes und des Sozialdienstes Katholischer Männer.
Aus sechs Workshops soll ein gemeinsam abgestimmtes Kennzahlen- und Berichtssystem entstehen, zuerst beispielhaft für den Bereich der Schuldnerberatung. Die Kennzahlensystematik könne danach auf andere soziale „Zuschussbereiche“ des Kreises übertragen werden, heißt es.