Eine Frau zeigt einem Mann etwas auf ihrem Bildschirm
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Open CoDE - Die zentrale Anlaufstelle für Open Source in Behörden

Gemeinschaftsbasierte Lösungen für die Verwaltung

Die Online-Plattform Open CoDE ermöglicht als zentraler Ort den Austausch von Open-Source-Software in der öffentlichen Verwaltung. Mehr als 3.300 Nutzende in Kommunen, Bund und Ländern sowie deren IT-Dienstleister arbeiten hier bereits zusammen. Gemeinsam sammeln sie rechtssichere Software, entwickeln Code weiter und tauschen sich in einer wachsenden Community aus.

Die Kernidee der Community mit bereits über 1.000 Projekten liegt darin, Software mit vertrauenswürdigen Lizenzen gegenseitig zur Verfügung zu stellen. Geschaffen werden soll eine sichere Basis für den weiteren Einsatz der Software, um ohne viel Prüfaufwand Open Source im öffentlichen Umfeld einsetzen zu können. Denn diesen Mehrwert – und Grundbedingung im Umgang mit Open Source für viele Verwaltungen bieten internationale Repositories nicht. 

Lösungen auf Open CoDE (1) | openDesk ist der souveräne Arbeitsplatz für die öffentliche Verwaltung, ein wesentlicher Bestandteil für eine selbstbestimmte, sichere und zukunftsfähige öffentliche IT. openDesk stellt Mitarbeitenden künftig eine wirksame Open-Source-basierte Alternative im Bereich Arbeitsplatzumgebung zur Verfügung – sicherlich ein Kernelement zur Stärkung digitaler Souveränität auch in kommunalen Ämtern.  

Open CoDE setzt eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag des Bundes um, die Software-Entwicklung des Public Sector grundsätzlich als Open Source zu beauftragen und öffentlich zur Verfügung zu stellen.

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Open CoDE ist ein zentraler Austauschort, der allen Behörden zur Verfügung steht – Public Money, Public Code.

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Plattform für Staat und Kommunen 

Open CoDE ist Teil einer ebenenübergreifenden Zusammenarbeit bei der Digitalisierung der Verwaltung. Seit Anfang 2024 hat das Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) die Trägerschaft vom Bundesinnenministerium übernommen. Damit liegt die Plattform zukünftig in föderaler Verantwortung. Für Betrieb und Weiterentwicklung ist schon seit 2023 govdigital zuständig, die Genossenschaft der öffentlichen IT-Dienstleister aus Kommunen, Ländern und dem Bund. Die operative Umsetzung dieser Aufgabe übernimmt das govdigital-Mitglied Komm.ONE aus Baden-Württemberg.

Lösungen auf Open CoDE (2) | Der BundesMessenger stellt Komponenten für eine sichere und digital souveräne Chat-Infrastruktur zur Verfügung und ist für den Einsatz auf allen föderalen Ebenen konzipiert. Die Infrastruktur ermöglicht eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die Bundeswehr Informationstechnik (BWI) ist für die Governance verantwortlich, verifiziert teilnehmende Instanzen, verwaltet die Registrierung und baut somit einen übergreifenden sicheren Kommunikationsverbund auf. Der BundesMessenger ermöglicht es, die Hoheit über die eigenen Daten zu behalten und ist ein wesentlicher Baustein für eine digital souveräne Kommunikation staatlicher und kommunaler Stellen. 

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Über die Beschaffung von Open Source steuern  

Mit Open CoDE haben IT-Verantwortliche auf allen föderalen Ebenen ein gemeinsames Instrument an der Hand, um ihre Projekte vor Ort voranzubringen. Staatliche Stellen können zudem bei der Vergabe von Entwicklungs- und Förderaufträgen einen aktiven Beitrag für mehr digitale Souveränität leisten, indem sie Auftragnehmer verpflichten, sich bei der Programmierung und Bereitstellung von Projekten an Open CoDE-Standards zu halten. So hat der Bund diese Vorgabe bei seinem kommunalen Smart City-Förderprogramm bereits umgesetzt. Ziel ist es, Alternativen zu marktbeherrschenden Lösungen zu fördern und diese gleichsam auch besser steuern und übergreifend nachnutzen zu können. 

Open CoDE stellt darüber hinaus Hilfestellungen bereit, um einem einheitlichen Rechtsrahmen näher zu kommen. Bundesweit können alle Behörden die lizenzrechtlichen Anforderungen der Plattform bei Ausschreibung und Förderung von „Open Source“ definieren. Auch Kommunen können eigene Softwareentwicklungen mit einer entsprechenden Rechteposition versehen oder auch vorhandene Lösungen nachnutzen.  

Lösungen auf Open CoDE (3) | Die Interessengemeinschaft „Betrieb von Containern“ (IG BvC) ist ein Zusammenschluss von über 20 Datenzentralen, Softwarelieferanten und sonstigen Organisationen der öffentlichen Verwaltung. Das Netzwerk schafft herstellerunabhängige Standards und entwickelt Basiskomponenten für den Einsatz Container-gestützter Fachverfahren in Behörden – mit der Möglichkeit, die geschaffenen Container-Plattformen in Rechenzentren aller föderalen Ebenen zu nutzen. Die IG BvC nutzt Open CoDE als Kollaborationsplattform und ermöglicht damit die institutionen-übergreifende Zusammenarbeit. 

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Träger der öffentlichen Hand bzw. Personen in deren Auftrag können neue Software auf Open CoDE ablegen und mit anderen teilen. Jede/r kann unter Beachtung der Nutzungsbedingungen Teil der Community werden und an der Verbesserung der Software mitarbeiten.

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Qualität und Sicherheit kenntlich machen 

In diesem Jahr soll die Plattform dem Anspruch gerecht werden, die Softwareentwicklung deutscher Behörden an einem zentralen Ort zusammenzubringen. 

Darüber hinaus liegt künftig ein Fokus darauf, die Verwaltung auch über die Qualität der angebotenen Software zu informieren sowie Sicherheitslücken zu finden. Um Schwachstellen schnell erkennen und schließen zu können, läuft seit Mitte 2023 eine Zusammenarbeit mit zwei Fraunhofer-Instituten und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Ziel der Kooperation ist es, noch in diesem Jahr automatisierte Checks und transparentes Reporting über verständliche Metriken umzusetzen.

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