Digitale Welt
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Überfühung in eine neue Welt

CIO Stephan Manke: Digitalisierung bringt wirtschaftlichen Aufschwung

Der niedersächsische Innenstaatssekretär Stephan Manke spricht im Interview über die IT-Strategie seines Landes, die Umstellung von Verwaltungsfachverfahren und die Zusamenarbeit mit den Kommunen.

Verwaltung der Zukunft: Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung und den Zugang zu Dienstleistungen der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Land Niedersachsen für die Zukunft gut aufgestellt?

Manke: In der Tat sehe ich Niedersachsen gut aufgestellt, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Digitalisierung bedeutet die Überführung der Landes- und Kommunalverwaltung in eine neue Welt. Sie ermöglicht es uns, auf der Grundlage der Anforderungen von Bürgern, Unternehmen und verwaltungsinternen Nutzern die Verwaltungsprozesse effizienter, effektiver und anwenderfreundlicher zu gestalten. Hierfür braucht es jedoch Leitplanken und eine Konsolidierung der IT-Landschaft, um durch eine gemeinschaftliche Ausrichtung vergleichbarer Prozesse insgesamt wirtschaftlicher zu werden.

Stephan Manke ist Landes-CIO und Staatssekretär im Innenministerium Niedersachsen.
© Innenministerium Niedersachsen

Für die Digitalisierung der Verwaltung benötigen wir Investitionsmittel. Als CIO der Landesregierung mache ich mich dafür stark, diesen Investitionsschwerpunkt zu setzen, da nur so die Leistungsfähigkeit der niedersächsischen Verwaltung erhalten und die Standortbedingungen in Niedersachsen weiter verbessert werden können. Je digitaler ein Land und seine Kommunen, desto besser ist seine wirtschaftliche Situation und die Zukunftsperspektive. Sozialökonomische Parameter wie Wachstum, Beschäftigung und Innovation stehen bereits heute und zukünftig noch viel mehr in engem Zusammenhang mit dem Grad der Digitalisierung. Gleichzeitig steigen die Herausforderungen im Bereich der Sicherheit signifikant. Die Informationssicherheit ist für die Landesregierung von großer Bedeutung und muss auch im digitalen Zeitalter gewährleistet werden. Bürger und Unternehmen erwarten von der Verwaltung, dass ihre Daten dort sicher genutzt und gespeichert werden. Um dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen, ist es notwendig, ganzheitliche Lösungen für die Informationssicherheit, technische Verfahren, aber auch organisatorische Regelungen und Sensibilisierungsmaßnahmen einzusetzen. Jeder Sicherheitsvorfall kann zu einem Verlust vertraulicher Daten und zu einem immensen Imageschaden führen. Dies gilt es zu verhindern.

 

VdZ: Niedersachsen hat bereits frühzeitig die Grundlagen für die Einführung des E-Government und die Digitalisierung der Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden und was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?

Manke: Niedersachsen hat mit dem eGovernment-Masterplan bereits vor über zehn Jahren die Grundlagen für die Digitalisierung der Verwaltung gelegt. Aktuell haben wir im Rahmen des Projekts „Niedersachsen Client“ mit dem zentralen IT-Dienstleister des Landes, IT.Niedersachsen, eine moderne IT-Arbeitsplatzausstattung für die Landesverwaltung und die erforderliche skalierbare Infrastruktur konzipiert und ausgerollt. Über die Standardisierung von Hard- und Software und der Betriebsprozesse wurde die Qualität und die Wirtschaftlichkeit erheblich verbessert,
unter anderem konnte durch die Softwarekonsolidierung eine Reduzierung der eingesetzten Softwareprodukte um circa 90 Prozent erreicht werden. Die Zufriedenheit der Anwenderinnen und Anwender in den ausgestatteten Ministerien und Landesbehörden wurde in großem Maße gesteigert.

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