Symbolbild für Vernetzung: Netz aus roten, orangefarbenen und gelben Drähten auf weißem Hintergrund
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Kommunale Leistungen im Portalverbund.NRW

Clarisse Schröder vom KDN über den Zusammenschluss der Portale in Nordrhein-Westfalen und die gemeinsame Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes.

Bis Ende 2022 sollen alle Verwaltungsleistungen von Bund, Ländern und Kommunen online zugänglich sein. In Nordrhein-Westfalen arbeiten Kommunen und Land gemeinsam an dem Ziel, fristgerecht alle Online-Dienste – die für die Erfüllung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) notwendig sind – zentral über einen Verbund der Portale bereitzustellen. Dieses Ziel bedarf einer soliden Infrastruktur. Der Dachverband kommunaler IT-Dienstleister KDN plant und koordiniert die Umsetzung des OZG in NRW und darüber hinaus.

OZG-Architektur: Ein Baukasten für viele Beteiligte

Bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes spielt die Verwendung von Portalen eine wesentliche Rolle: Sie bündeln an zentraler Stelle Funktionen, von der alle Online-Dienste profitieren. Dadurch wird die modulare OZG-Architektur wie ein Baukasten verwendet. Portale bilden in diesem Zusammenhang das verbindende Element, sie sind Teil einer gemeinsamen Infrastruktur und nehmen eine unverzichtbare Stellung bei der Vielzahl der Beteiligten auf Bund-, Länder- und Kommunalebene ein. Das OZG sieht vor, alle Portale in einem Verbund zu bündeln und miteinander zu verknüpfen. Ziel ist, dass alle Leistungen von jedem Verwaltungsportal des Portalverbundes abgerufen werden können. Dabei stehen zwei Funktionen im Zentrum: Das Suchen und Finden von Online-Diensten. Angebote der öffentlichen Verwaltung sollen verlässlich und vollständig (inklusive Details zur zuständigen Stelle) im Internet auffindbar sein, unabhängig davon, auf welcher Website die Nutzerinnen und Nutzer ihre Suche beginnen. Die Verknüpfung der Funktion „Suchen und Finden“ im Portalverbund sorgt dafür, dass Bürgerinnen und Bürger über alle Kanäle – vor allem über Internetsuchmaschinen – digitale Verwaltungsleistungen besser finden können.

Der Portalverbund: Eine Matching-Plattform

Das „Suchen und Finden“ im Portalverbund funktioniert über das Matching von zwei einfachen Parametern: Verwaltungsleistung und örtliche Zuständigkeit. Dies funktioniert verlässlich und flächendeckend, denn beide Parameter sind in deutschlandweit verbindlichen, öffentlichen Listen definiert (sogenannten Codelisten):

Als Suchergebnisse erhalten die Nutzerinnen und Nutzer Informationen zu der jeweils zuständigen Stelle. Hierzu können auch Online-Dienste gehören, die Interaktionen und Transaktionen mit der Verwaltung ermöglichen. Die Landesredaktion.NRW, angesiedelt bei d-NRW, koordiniert die Vervollständigung der zentral bereitgestellten Leistungsbeschreibungen. Unterstützt wird sie durch die kommunalen Projektteams zur OZG-Umsetzung in NRW; koordiniert durch das Kompetenzzentrum Digitalisierung im KDN.

Offene Daten: Ein Treiber für Kommunalverwaltungen

Die Bereitstellung strukturierter, verknüpfter Informationen im Portalverbund wird durch bestehende Systematiken und Organisationsstrukturen angetrieben. Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch auf, dass in der Systematik noch eine Lücke besteht. Beide Codelisten, sowohl der Leistungskatalog als auch das Gemeindeverzeichnis, sind nicht ausreichend detailliert, um die Verknüpfung zwischen Verwaltungsleistungen und örtlicher Zuständigkeit auf kommunaler Ebene in NRW vollständig herzustellen. Den Einträgen im Leistungskatalog ist kein Merkmal zum Vollzug der Leistung zugeordnet, sondern lediglich zur Regelungskompetenz (der sogenannte LeiKa-Typ). Auch im regionalen Gemeindeverzeichnis sind die kommunalen Größenklassen gemäß Gemeindeordnung NRW nur teilweise differenziert.

Die vom KDN ins Leben gerufene offene Datenbank „OZG NRW kommunal“ schließt diese Lücken: Die Datenbank bietet zu beiden Codelisten eine detaillierte Zuordnung zwischen Vollzug der Leistung und der örtlichen Zuständigkeit je kommunaler Größenklasse an.

Öffentliche Standards: Eine gemeinsame Wellenlänge

Die offene Datenbank ist eine Hilfestellung für die Kommunen in NRW zur Bereitstellung von offenen Daten zu ihren Verwaltungsleistungen im Portalverbund. Im Auftrag des Landes und der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände NRW bietet der KDN gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Partnern – darunter regio iT, Südwestfalen-IT, krz Lemgo, KRZN sowie d-NRW – weitergehende Informationsformate für die Kommunen in NRW.

Alle Kommunen in NRW können das Behördeninformationssystem im Kommunalportal.NRW nutzen, um komfortabel im Redaktions- und Administrationsbereich ihres Portalauftritts die Leistungsschlüssel und ihre jeweiligen Dienststellen zu verknüpfen. Hierbei entstehen standardisiert-strukturierte offene Daten, die überall dort verwendet werden können, wo sie gebraucht werden. Die Chancen, die hieraus entstehen, beginnen sich erst abzuzeichnen: von einer besseren Orientierung bis hin zu Feedback, Interaktionen und Transaktionen. Die Abbildung kommunaler Leistungen im Portalverbund ist ein wichtiger Schritt in der gemeinsamen Gestaltung einer öffentlichen Verwaltung.

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