AI  generierte Grafik von zwei Mitarbeitenden vor einer Fensterkulisse in einem Büro die gestikulieren
© vmilicevic, pixabay

Alle haben es, keiner macht es

Feedbackkultur: Warum sie unverzichtbar ist und doch so selten praktiziert wird

„Wir müssen mehr Feedback geben!“ – ja, das ist wichtig. Und dieser Satz ist öfter mal in der einen oder anderen Verwaltung zu hören. Und obwohl es so simpel erscheint, wird das Feedback viel zu selten als Instrument wirklich genutzt. Feedback geben bedeutet sowohl positives als auch kritisches Feedback geben und auch nehmen zu können. Man will niemandem auf den Schlips treten oder gar die gute Stimmung im Team kippen. Was ist eine gute Feedbackkultur und was sind die Rahmenbedingungen dafür – das wollen wir ins diesem Artikel aufgreifen und ein paar Anekdoten zum Besten geben.

„Wir müssen mehr Feedback geben!" – Ein Satz, der in zahlreichen Organisationen und Teams wie ein Mantra wiederholt wird. Die Bedeutung von Feedback ist unumstritten, doch die Umsetzung lässt oft zu wünschen übrig. Eine effektive Feedbackkultur ist mehr als nur eine Reihe von gelegentlichen Kommentaren; sie ist das Rückgrat einer jeden leistungsstarken und adaptiven Organisation. In diesem Artikel untersuchen wir, was eine gute Feedbackkultur ausmacht, welche Herausforderungen sie mit sich bringt und wie man diese überwinden kann. In Zeiten des Wandels und der Transformation ist Feedback auch in der Verwaltung nicht nur hilfreich, sondern unerlässlich. Gerade in traditionellen Strukturen wie sie in der öffentlichen Verwaltung häufig anzutreffen sind, kann der Einsatz einer lebendigen Feedbackkultur als Katalysator für Veränderung und Innovation dienen. Transformation erfordert Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft auf allen Ebenen einer Organisation – und genau hier spielt Feedback eine zentrale Rolle.

Was ist Feedbackkultur?

Feedbackkultur bezieht sich auf die Art und Weise, wie Feedback innerhalb einer Organisation gegeben, empfangen und verarbeitet wird. Eine positive Feedbackkultur fördert Offenheit, Transparenz und kontinuierliches Lernen. Sie basiert auf dem Verständnis, dass konstruktives Feedback unerlässlich für persönliches Wachstum und organisatorische Entwicklung ist. Doch trotz der offensichtlichen Vorteile scheuen viele davor zurück, Feedback zu geben oder anzunehmen. Der Grund? Angst vor Konflikten, Beschädigung von Beziehungen oder dem Untergraben der Teamharmonie.

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Die Herausforderungen

Die größte Hürde für eine effektive Feedbackkultur ist die menschliche Natur selbst. Viele Menschen empfinden es als unangenehm, Kritik zu üben oder zu empfangen. Positives Feedback wird oft als selbstverständlich angesehen und bleibt ungesagt, während kritisches Feedback als persönlicher Angriff missverstanden werden kann. Ein weiteres Hindernis ist das Fehlen eines strukturierten Rahmens für Feedback. Ohne klare Richtlinien und Prozesse kann Feedback sporadisch und inkonsistent sein, was seinen Wert mindert. Auch fehlt das Wissen und die Übung Feedback zu geben und zu erhalten.

Rahmenbedingungen für eine gute Feedbackkultur

Eine gute Feedbackkultur benötigt klare Strukturen und Prozesse. Hier einige Schlüsselkomponenten:

  • Offenheit und Vertrauen: Die Grundlage jeder Feedbackkultur ist ein Umfeld, in dem sich alle sicher fühlen, offen und ehrlich zu kommunizieren.
  • Regelmäßigkeit: Feedback sollte nicht sporadisch, sondern regelmäßig und systematisch erfolgen, um Teil der täglichen Routine zu werden.
  • Objektivität und Konstruktivität: Feedback muss spezifisch, sachlich und auf Verbesserung ausgerichtet sein.
  • Schulung: Mitarbeitende und Führungskräfte sollten im Geben und Empfangen von Feedback geschult werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Wertschätzung: Positives Feedback sollte genauso ernst genommen werden wie konstruktives Feedback.
  • Übung: Feedback geben und nehmen ist Übungssache. Je häufiger man es tut, um so einfacher fällt es einem. Wir üben es als Firma intern und auch bei Kunden mit sog. Feedback Camps.

Feedback als Instrument für eine nachhaltige Verwaltungsentwicklung

Transformation kann Unsicherheit und Widerstand hervorrufen. Eine offene Feedbackkultur hilft, diese Herausforderungen zu mindern, indem sie einen Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden fördert. Das Gefühl, gehört zu werden und Einfluss nehmen zu können, stärkt die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit. Dies ist besonders wichtig in Zeiten des Wandels, wenn das Engagement und die Motivation der Mitarbeitenden entscheidend für den Erfolg der Transformation sind.
Feedback im Rahmen der Transformation ermutigt zur Innovation und kontinuierlichen Verbesserung. Durch das Sammeln und Umsetzen von Rückmeldungen können Verwaltungen nicht nur bestehende Prozesse optimieren, sondern auch innovative Lösungen für zukünftige Herausforderungen entwickeln. Eine Kultur, die Feedback wertschätzt, erkennt an, dass gute Ideen aus allen Ebenen der Organisation kommen können, und nutzt dieses Potenzial voll aus.

Fazit

Eine gesunde Feedbackkultur zu etablieren, erfordert Zeit, Engagement und die Bereitschaft, alte Gewohnheiten zu überwinden. Es geht darum, eine Umgebung zu schaffen, in der Feedback als Chance zur Verbesserung und nicht als Kritik gesehen wird. Organisationen, die eine positive Feedbackkultur pflegen, profitieren von gesteigerter Mitarbeiterzufriedenheit, höherer Effizienz und besserer Anpassungsfähigkeit an Veränderungen. Letztlich ist es der Mut, konstruktiv und offen zu kommunizieren, der eine Kultur des Feedbacks nicht nur wünschenswert, sondern auch lebensfähig macht.

Auch in der Verwaltung kann eine gut etablierte Feedbackkultur die Transformation erheblich unterstützen, indem sie die Kommunikation verbessert, zur Entwicklung einer lernenden Organisation beiträgt, die Mitarbeiterbindung verstärkt und Innovation fördert. Feedback ist somit nicht nur ein Werkzeug für den persönlichen und beruflichen Wachstum, sondern auch ein strategisches Instrument, das Verwaltungen dabei hilft, sich erfolgreich an die sich ständig ändernden Anforderungen und Erwartungen anzupassen. Indem Verwaltungen eine solide Feedbackkultur fördern, können sie sicherstellen, dass ihre Transformation nicht nur effektiv, sondern auch nachhaltig ist.

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